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Wettbewerb – Stadt Landau Stadtquartier Südwest

Auf einem zum Landschaftsraum des Birnbachs erhöhten, siedlungs- und infrastrukturell eingebundenen Plateau liegt das Erweiterungsareal im südwestlichen Landau. Kompakt und mit hohen Nutzungs- und Gestaltqualitäten sowie mit zeitgemäßen Antworten auf Klimaschutz und Mobilitätsfragen sollen hier mindestens 800 neue Wohneinheiten entstehen.

 

Städtebau

Erhöht am Stadtrand gelegen öffnet sich das zukünftige Quartier zur Landschaft des Birnbachs. Als prägnantes Ost-West Element südlich des Wettbewerbsgebietes ist der Birnbach mit seiner begleitenden Vegetation und der ausgeprägten Topographie ein wichtiger Teil der Landschaftsatmosphäre im Landauer Südwesten. Diese Strukturbeziehungen sollen auch im Quartier erlebbar werden. Durch eine Terrassierung der städtebaulichen Skulptur entlang der Ost-West und der Nord-Süd Achse werden die räumlichen Blickbeziehungen gestärkt. Im Norden zur Landesstraße 509 ergibt sich eine dichtere und schallabsorbierende Bebauung, welche jedoch an vielen Stellen Öffnungen zulässt, um Raumbeziehungen ins Quartier zu schaffen. Die starke natürliche Geländeabtreppung innerhalb des Gebietes wird ausgenutzt um offene Parkgaragen, als in der Topographie verschwindende Sockelzonen, zu integrieren. Die unterschiedlichen Höhenakzente der Bebauung optimieren die Aufenthalts- und Blickbeziehungen und fördern die Durchströmung mit Frischluft aus der grünen Lunge des östlichen Grünzuges.

Erschließung und Mobilität

Die Erschließung des Gebietes soll über 2 Anschlussknoten erfolgen. Von der L 509 wird auf Höhe der Berwartsteinstraße ein neuer Kreisverkehr den adäquaten Quartierseingang markieren. Im unteren Bereich zwischen Wollmesheimer Höhe und Schlittweg wird die Erschließung des „Bebauungsplanes G3“ für das Wettbewerbsgebietes genutzt.  Beide Anschlüsse werden über die Quartierinterne Erschließungsstraße verbunden. Ausgehend davon bildet eine interne „Wohnstraße“ mit reduziertem Querschnitt als shared-space einen verkehrsberuhigten Charakter innerhalb des Wohnquartiers. Die Konzentration auf einen zentralen Mobiltitäshub für CarSharing und E-Mobility wie auch die Sammelgaragen bewirken, dass im Quartier selbst kaum Kfz-Verkehr entsteht. Um den Individualverkehr zu reduzieren sind die Parkgaragen möglichst direkt über die Verbindungsachse erschlossen. Der ÖPNV-Verkehr soll auf die Strecke entlang der L 509 reduziert bleiben. Der Zugang zu den bereits bestehenden Bushaltestellen kann durch die offene Quartierstruktur gewahrt werden.

Der Rad- und Fußgängerverkehr wird durch die Verkehrsberuhigung gestärkt. Zudem soll eine Schnellverbindung für Radfahrer Parallel der L509 geschaffen werden. Der bereits existierende Radweg parallel zum Birnbach wird ebenfalls an mehreren Stellen mit dem Quartier und seinen Grünbezügen vernetzt. Für den Radverkehr sind ausreichend Fahrradstellplätze nahezu ausschließlich in den Erdgeschosszonen der Baukörper u.a.  auch als platzsparende Parksysteme angedacht.

Ökologie und Energie 

Die Energiegewinnung kann durch eine Kombination aus Erdwärme im Nahbereich (Gartenzonen) und Solarenergieunterstützung auf den Dächern optimiert werden. Regenwasser wird über ein System aus Rigolen und Retentionsmulden entlang der Topographie in wechselnden Biotope nach Süden geführt. Die allgemeinen Außenbereiche, beanspruchungsabhängig in  Rasen  oder  Rasengittersteinen  für  die Feuerwehr  befahrbar  gehalten, finden  einen fließenden Übergang  zu  den  privaten  Gärten  über  niedrige Hecken und Wildblumenwiesen. Die bunte Abfolge von privaten Gärten und halbprivaten Wohnhöfen bieten nicht nur vielfältigste Aufenthaltsqualitäten, sondern fördert auch die Vernetzung unter den Bewohnern und steigert die soziale Kontrolle im Quartier. Der Grünzug im Osten, als auch die landschaftliche Beziehung zum Birnbach soll im Quartier erfahrbar bleiben, indem die städtebaulichen Kanten mit den angrenzenden Grünzügen verschmelzen und eine offene und naturnahe Struktur ausbilden.